Porträt
Litar – ein Ort für Literatur und ihre Vermittlung. In der Galerie Litar in Zürich finden regelmässig Ausstellungen und Veranstaltungen zu literarischen Themen statt. Litar realisiert zudem Publikationen und Projekte im Bereich Literatur, Übersetzung und Medien.
Litar will Akzente setzen, Neues entdecken und wenig Bekanntes ins Gespräch bringen. Dazu arbeitet Litar mit Programmen, die über mehrere Jahre laufen und unterschiedliche Formate umfassen. Die Projekte werden allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen durchgeführt.
Die Stiftung Litar ist gemeinnützig; sie nimmt keine Fördergesuche entgegen.
Newsletter
Wir freuen uns über Ihr Interesse an Litar. Unser Newsletter berichtet über laufende Projekte und Veranstaltungen. Der Newsletter wird vier- bis sechsmal pro Jahr versandt und kann jederzeit wieder abbestellt werden.
Programme
Litar setzt auf thematische Programme, die über mehrere Jahre laufen. Das Ziel ist, literarische Inhalte jenseits der bekannten Pfade zu erkunden. In einer schnelllebigen Welt nimmt sich Litar Zeit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem Thema, damit es sich regional, national und international entfalten und weit über das jeweilige Programmfeld hinaus wirken kann.
Ausstellungsansichten «litafrika – Abidjan und Accra» 2024, Fotos: Zeljko Gataric | Ausstellungsgrafik: Rahel Arnold
litafrika – Abidjan & Accra
Strauhof Zürich, 07.06.–08.09.2024
Die dritte und letzte litafrika-Ausstellung setzte den Fokus auf die Literaturszenen zweier Metropolen in Westafrika: Abidjan in Côte d’Ivoire und Accra in Ghana.
Ausgangspunkt waren die feministische Bibliothek «1949books» (Abidjan, Côte d'Ivoire) und das Archiv «Library of Africa and The African Diaspora» LOATAD (Accra, Ghana). Die Szenen sind divers: Literatur ist auch Slam, Tanz, Comic, Storytelling. Die Ausstellung liess das Publikum mittels Videoinstallationen und Fotografien in das literarische Leben und die Grossstädte Abidjan und Accra eintauchen und präsentierte aktuelle Autor:innen. Sie fragte aber auch nach dem kulturellen Gedächtnis und warf Schlaglichter auf die koloniale Vergangenheit zweier Nachbarländer, die sich nah und fern zugleich sind.
Die Ausstellung wurde von einem internationalen Kurator:innen-Kollektiv kuratiert, die Video-Aufnahmen wurden von lokalen Filmschaffenden in Côte d’Ivoire und Ghana realisiert:
Kurator:innen-Kollektiv
Sylvia Arthur und Seth Avusuglo (LOATAD, Accra), Edwige-Renée Dro (1949books, Abidjan), Christa Baumberger und Nicole Schmid (Litar, Zürich)
Filme und Fotografien
Nipah Dennis und Prince Agyei Peprah (Accra) und Nuits Balnéaires (Abidjan)
In Kooperation mit dem Strauhof Zürich.
Die Ausstellung wurde unterstützt von
Pro Helvetia / «To-gather» und Ernst Göhner Stiftung. Herzlichen Dank!
Download: PDF Flyer «litafrika – Abidjan & Accra»
Download: PDF Medienmitteilung 27.05.2024 «litafrika – Abidjan & Accra»
Medienecho «litafrika – Abidjan & Accra»
«Grossstadt und Wald, Musik, Tanz und Sprache – das alles mischt sich gleich in den ersten Sekunden nach Eintritt in die Schau. Diese besteht nur aus zwei Räumen, doch stellt man erfreut fest, wie viel Informationen und Anregungen in Form von Filmen, Plakaten, Bildern und Büchern hier geboten werden.»
Silvia Süess, WOZ – Die Wochenzeitung, 18.7.2024
«Regenwald und Vogelgezwitscher empfangen das Publikum. Im Hintergrund […] Rhythmen, Trommeln, Gesang. Afrika ohne Musik ist undenkbar. Mit Videos und grossformatigen Farbfotografien bringt die Ausstellungsgestalterin Rahel Arnold die Atmosphäre Westafrikas nach Zürich.»
Ruth Vuilleumier, seniorweb.ch, 15.6.2024
«Der Fokus auf zwei urbane Zentren von Côte d’Ivoire und Ghana ermöglicht es dem internationalen Kurator:innen-Kollektiv, den Fokus zeitgleich zu schärfen wie die Auseinandersetzung zu vertiefen.»
Thierry Frochaux, P.S., 24.6.2024
«L’exposition […] présente des auteurs contemporains tout en explorant des sujets, tels que la mémoire culturelle d’Abidjan et d’Accra et l’influence du passé sur la production littéraire actuelle. […] Cette approche permet de comprendre la richesse et la complexité des scènes littéraires d’Abidjan et d’Accra, et aussi les liens entre littérature, histoire et identité culturelle dans l’Afrique de l’Ouest contemporaine.»
afrolivresque.com, 3.7.2024
Youtube-Kanal litafrika
Der Youtube-Kanal litafrika bietet ausgewählte Ausstellungsinhalte und Gespräche: @litafrika
Ausstellungstrilogie «litafrika» 2022–2024
Der Strauhof und die Stiftung Litar widmeten den Literaturen aus dem afrikanischen Kontinent die Ausstellungstrilogie «litafrika» (2022–2024). Die dritte und letzte «litafrika»-Ausstellung 2024 baute auf den beiden Ausstellungen «Poesien eines Kontinents» (2022) und «Artistic Encounters» (2023) auf.
Pro Helvetia «To-gather» 2022–2024
Pro Helvetia unterstützte «litafrika» im Programm «To-gather». Dieses Fördergefäss ermöglicht neue interkontinentale Kollaborationen und den Aufbau langfristiger Netzwerke. Das Ziel ist, den Austausch zwischen Kulturen gleichberechtigter und nachhaltiger zu gestalten und neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben.
Impressum
Gesamtleitung litafrika
Christa Baumberger (Litar) und Rémi Jaccard (Strauhof)
Projektleitung Strauhof
Rémi Jaccard und Philip Sippel
Szenografie und Grafik
Rahel Arnold
Filmeditorin
Carlotta Holy-Steinemann
Bisherige Ausstellungen
Publikationen
litafrika – Artistic Encounters. 8 Bücher – 8 Begegnungen | Edition Litar 03
Herausgegeben von Christa Baumberger, Rémi Jaccard, Nicole Schmid und Zukiswa Wanner.
Mit Romanauszügen von Ishmael Beah, Virgília Ferrão, Abubakar Adam Ibrahim, Angela Makholwa, Jennifer Nansubuga Makumbi, Yara Nakahanda Monteiro, Fiston Mwanza Mujila und Ondjaki. In deutscher Übersetzung u.a. von Katja Meintel und Elisa Fuchs. Begleittexte zu den Romanen und Fotografien der acht künstlerischen Begegnungen. Einführungen von Christa Baumberger, Rémi Jaccard und Zukiswa Wanner.
Litar 2023 | 82 Seiten | 36 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978-3-9525728-2-5
CHF 7.– (zzgl. Versandkosten)
Info und Bestellung: info@litar.ch
litafrika – Artistic Encounters | Paivapo Publishers
Herausgegeben von Zukiswa Wanner.
Mit den acht Auszügen der Romane in portugiesischer, englischer und französischer Sprache. Einige Textauszüge wurden spezifisch für die Ausstellung übersetzt von Edwige-Renée Dro und Sandra Tamele.
Paivapo 2023 | 189 Seiten | ISBN 978-0-639782-41-6
Info und Bestellung: info@strauhof.ch
litafrika – Artistic Encounters 8/2023 | Onlinemagazin Periferias
Periferias ist eine brasilianische Online-Plattform mit Themenausgaben in portugiesischer, spanischer, französischer und englischer Sprache. Zur Ausstellung erscheint die Periferias-Sonderausgabe «litafrika – Artistic Encounters» 8/2023.
Link: revistaperiferias.org
litafrika – Poesien eines Kontinents | Onlinemagazin Specimen – Babel Review of Translation
Das Onlinemagazin Specimen für literarische Übersetzung hat in der August-Ausgabe 2023 «litafrika» einen Schwerpunkt gewidmet. Präsentiert wird eine Auswahl von Gedichten aus der Ausstellung «litafrika – Poesien eines Kontinents» in diversen neuen Übersetzungen und Sprachen.
Link: Specimen
Artikelsammlung Al Imfeld
Die Artikelsammlung des Schweizer Theologen und Afrikajournalisten Al Imfeld umfasst Zeitungsartikel zu den Literaturen des gesamten afrikanischen Kontinents von 1960 bis 2014. Die Sammlung ist bei Litar auf Voranmeldung einsehbar.
Artikelsammlung Al Imfeld: Inventar
Kontakt: info@litar.ch
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Migration Memories, Ausstellung Galerie Litar Zürich, 9.3.–4.5.2024 | Bildgrafik: Rahel Arnold
Stimmlos
Welche Stimmen hören wir und wem wird die Stimme versagt? Litar gibt Autorinnen und Autoren eine Stimme, die aus verschiedenen Gründen zu wenig gehört wurden. Manche waren in Anstalten interniert, administrativ versorgt oder sogar entmündigt. Andere haben sich ins Schweigen zurückgezogen und sind irgendwann verstummt. Geblieben sind schriftliche Spuren, Erzählungen und Romane, Lebensdokumente und manchmal auch bildnerische Werke. Das Programm «Stimmlos» versteht sich als ein Verstärker: Es folgt den leisen Stimmen, gibt Unerhörtem einen Raum und präsentiert Geschichten, die noch gar nicht aufgeschrieben sind.
Eine Installation in der Galerie Litar macht das Thema «Stimmlos» sinnlich erfahrbar. In einer begehbaren Zelle werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Es erklingen Stimmen, kombiniert mit Bildern, Fotografien und Filmen. Die Enge der Zelle lädt ein, Gedankengrenzen zu überschreiten.
Mehr Informationen zur Installation unter Galerie Litar.
Migration Memories
Für die Ausstellung «Migration Memories» verwandelte sich die Galerie Litar in ein Fundbüro für Erinnerungen. Fünfzehn Menschen steuerten einen Gegenstand und eine Geschichte zu Migration, Flucht und Ankommen in der Schweiz bei. In kurzen Videos erzählten sie von Abschieden, Verlusten und Neuanfängen, von Selbstermächtigung, besonderen Ritualen und dem Reichtum der Mehrsprachigkeit. Eine Toninstallation auf Deutsch und Englisch mit Texten von Etel Adnan, Yanara Friedland und Ivna Žic begleitete die Ausstellung. Reflexionen zu Migration und Vertreibung verbinden sich darin mit persönlichen Erinnerungen und Träumen zum Heimischwerden in Sprachen. Mehr…
Publikation
«Migration Memories. Fundbüro für Erinnerungen» | Edition Litar 04
Herausgegeben von Christa Baumberger.
Mit Originalbeiträgen von Husain Buyook, Wagdy El Komy und Ana Lupu. Einführender Essay von Christa Baumberger. Bildergalerie mit Gegenständen und Geschichten sowie Porträts von allen Personen, die zur Ausstellung beigetragen haben.
Litar 2024 | 70 Seiten | 20 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–3–2
CHF 8.– (zzgl. Versandkosten)
Info und Bestellung: info@litar.ch
Übersetzerinnen im Schweizer Exil seit 1933
Anlass für die Ausstellung «Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» war der 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen von Mai 1933. Zahlreiche Autor:innen und auch Übersetzer:innen emigrierten zu diesem Zeitpunkt in die Schweiz, doch auch hier war das Veröffentlichen von Texten schwierig. Übersetzen, oft anonym oder unter einem Pseudonym, war eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt im Zürcher Exil zu bestreiten. Wir stellten acht dieser Übersetzerinnen vor: Trude Fein, Fega Frisch, Edith Gradmann-Gernsheim, Anna Katharina Rehmann-Salten, Eva Maria Röder-Kann, Eva Salomonski, Nettie Sutro und Ursula von Wiese. Mehr…
Publikation
«Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» | Edition Litar 02
Herausgegeben von Christa Baumberger und Martin Dreyfus.
Mit einem ausführlichen Gespräch zum Übersetzen in den 1930er Jahren, Kurzbiografien der Übersetzerinnen und einem Foto-Essay zur Sammlung Martin Dreyfus von Ayse Yavas.
Litar 2023 | 64 Seiten | 25 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–1–8
CHF 7.– (zzgl. Versandkosten)
Info und Bestellung: info@litar.ch
Schreiben, Filmen, Denken: Peter Liechti
Die Ausstellung «Aus der Stille ... Peter Liechti» war eine leise Hommage an den herausragenden Schweizer Filmkünstler und Autor Peter Liechti (1951–2014). Schreibend, denkend und filmend war er den Grundfragen der menschlichen Existenz auf der Spur. Eine Installation aus Filmen und Texten gab Einblick in Liechtis künstlerischen Kosmos und zeigte ihn auch als subtilen Autor mit einer grossen Affinität zu Franz Kafka und Robert Walser. Die Ausstellung war vom 8. Oktober bis 3. Dezember 2022 in der Galerie Litar zu sehen. Mehr…
Publikationen
«Aus der Stille ... Peter Liechti» | Edition Litar 01
Herausgegeben von Christa Baumberger.
Mit Texten von Peter Liechti, Filmstills und Dokumenten aus dem Nachlass. Beiträge von Marco Baschera, Christa Baumberger und Christoph Egger.
Litar 2022 | 64 Seiten | 28 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–0–1
CHF 7.– (zzgl. Versandkosten)
Info und Bestellung: info@litar.ch
Peter Liechti. Personal Cinema
Herausgegeben von David Wegmüller und Hannes Brühwiler, Scheidegger & Spiess, Zürich 2022.
Info und Bestellung: Scheidegger & Spiess
Mit Worten malen: Adelheid Duvanel
Lange ein Geheimtipp, gilt Duvanel spätestens seit dem grossen Erzählband «Fern von hier» (Limmat Verlag 2021) als eine der bedeutendsten Schweizer Autorinnen. In der Galerie Litar richteten wir für Adelheid Duvanel eine Zelle ein, mit «Wänden, dünn wie Haut». Ein intimes Universum aus Worten und Klängen, das auch Einblick in ihr bildnerisches Schaffen bot.
Die Ausstellung, die vom 30. Oktober bis 11. Dezember 2021 in der Galerie Litar zu sehen war, zeigte Adelheid Duvanel (1936–1996) in ihrer Doppelbegabung: als Schriftstellerin und Künstlerin. Lange ein Geheimtipp, gilt sie heute als eine der wichtigsten Autorinnen der Schweiz. Ihr Werk ist eine Entdeckung: poetisch, surreal und von grosser Radikalität. Mehr…
Publikationen
Adelheid Duvanel «Fern von hier». Sämtliche Erzählungen
Herausgegeben von Elsbeth Dangel-Pelloquin und Friederike Kretzen. Limmat Verlag, Zürich 2021
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Narr #33 Adelheid Duvanel
Herausgegeben von Lukas Gloor und Friederike Kretzen. Das Verlag, Basel 2021
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Stimmkünstler Friedrich Glauser
Friedrich Glauser (1896-1938) gehört heute zu den bedeutendsten Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten aber hatte er Mühe, Gehör zu finden. Rund zehn Jahre – fast ein Viertel seines Lebens – in Anstalten interniert, waren Briefe sein Weg zur Aussenwelt. In ihnen entwickelte er sich zu einem Stimmkünstler, der mit tausend Zungen reden konnte.
Zu seinem 125. Geburtstag erteilen wir Friedrich Glauser das Wort: mit Veranstaltungen und verschiedenen Publikationen. Die Installation «Friedrich Glausers Zelle», die vom 28. Mai bis 10. Juli 2021 in der Galerie Litar gezeigt wurde, machte den Stimmkünstler Glauser hörbar. Mehr…
Publikationen
Friedrich Glauser «Jeder sucht sein Paradies...». Briefe, Berichte, Gespräche
Herausgegeben von Christa Baumberger. Limmat Verlag, Zürich 2021
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Einblick in die Publikation
Ausgewählte Briefe und Dokumente zeigen den Stimmkünstler Friedrich Glauser.
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Friedrich Glauser « Chacun cherche son paradis... ». Correspondance choisie
Herausgegeben von Christa Baumberger und Lionel Felchlin. Übersetzung von Lionel Felchlin. Editions d'en bas, Lausanne 2021
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Friedrich Glauser «Die Verschwundene». Novelle
Illustrationen von Sabine Rufener und Nachwort von Christa Baumberger. SJW-Verlag, Zürich 2021
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Damian Le Bas, Crisis Time / Refugee Could Be You Could Be Me, 2016 | Foto: Kai Dikhas, Diego Castellano Cano
Weltenweit
Literatur der Jenischen, Sinti und Roma
Unter dem Titel «Weltenweit» rückt Litar seit 2019 die Literatur und Kultur der Jenischen, Sinti und Roma in den Mittelpunkt. Jenische und Sinti sind seit 2016 als nationale Minderheiten der Schweiz anerkannt. Die Roma kämpfen immer noch für ihre Anerkennung in der Schweiz. Die Kulturen dieser Minderheiten sind reich und vielfältig – doch sind sie kaum bekannt. Deshalb organisierte Litar das Festival «Weltenweit» im Kosmos Zürich (5./6. April 2019). Zum ersten Mal in der Schweiz stand die Literatur und Kultur von Jenischen, Sinti und Roma im Mittelpunkt eines Festivals. Seither führt Litar an diversen Orten in der Schweiz und in Österreich Lesungen, Workshops, Lehrveranstaltungen und Podien durch, allein oder in Kooperation mit Institutionen wie RomArchive, Initiative Minderheiten Tirol und Radgenossenschaft.
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Aktuelle Publikationen
Jenische Sinti Roma. Zu wenig bekannte Minderheiten in der Schweiz
Ein rassismuskritisches Lehrmittel
Herausgegeben von der Arbeitsgruppe Jenische-Sinti-Roma, Münster Verlag, Zürich 2023.
Info und Bestellung bzw. Download: set.ch
Die Erarbeitung und Publikation wurde von Litar unterstützt.
Morphing the Roma Label
Roma Jam Session art Kollektiv (Mo Diener, RR Marki und Milena Petrovic)
Herausgegeben von Mo Diener und RR Marki, Zürich 2022.
Texte in Deutsch, Englisch und Romanes.
Info und Bestellung: OnCurating.org
Publikation und Übersetzungen ins Romanes wurden mit Unterstützung von Litar ermöglicht.
Agenda
Vergangene Veranstaltungen finden Sie hier.
Galerie Litar
Die Galerie Litar zeigt Ausstellungen und führt Veranstaltungen und Workshops durch.
«Draussen steht eine Zapfsäule. Hier wurden mal, mitten im Quartier, die Lieferwagen eines Malergeschäfts betankt. Heute ist es ein Ort für Literatur und ihre Vermittlung. Feine Ausstellungen hat die Galerie Litar an der Letzistrasse 23 schon gezeigt: über Friedrich Glauser, Adelheid Duvanel, Peter Liechti, Übersetzerinnen wie Trude Fein oder Fega Frisch.» Stefan Busz, Tages Anzeiger (24.01.2024).
Galerie Litar Zürich © Studio Gataric Fotografie
Die Zelle
In der Galerie Litar steht eine begehbare Zelle: ein Raum im Raum, eine Skulptur, ein Ausstellungsraum im Kleinformat. Es erklingen darin Stimmen von wechselnden Autorinnen und Autoren, Foto- oder Videoprojektionen werden gezeigt, Originalbilder oder ein besonderes Buch präsentiert. Die Zelle lässt erahnen, was es bedeutet, aus- oder eingeschlossen und der eigenen Ausdrucksmöglichkeit beraubt zu sein. Die Zelle ist Klangraum und Verstärker für Autorinnen und Autoren, die zu Lebzeiten Mühe hatten, Gehör zu finden: «In der Ausstellungszelle kann alles passieren. Sie ist ein Laboratorium für die Fragen: Welche Stimmen hören wir, und wem wird die Stimme versagt? Wie kann man einen Text in einen Raum bringen, ihn zum Klingen bringen, damit ein neuer Raum entsteht?», so Stefan Busz in seinem Artikel im Tages-Anzeiger, 25.05.2021.
Bisherige Ausstellungen
Edition Litar
Die Edition Litar begleitet und vertieft die Ausstellungen und Installationen. Ein handliches Büchlein in schöner Aufmachung zum Mitnehmen und Weiterlesen.
Erhältlich in der Galerie Litar, in Buchhandlungen oder als Direktbestellung: info@litar.ch
Edition Litar. Foto: Rahel Arnold
Ausgaben
«Migration Memories. Fundbüro für Erinnerungen» | Edition Litar 04
Herausgegeben von Christa Baumberger. Mit Originalbeiträgen von Husain Buyook, Wagdy El Komy und Ana Lupu. Einführender Essay von Christa Baumberger. Bildergalerie mit Gegenständen und Geschichten sowie Porträts von allen Personen, die zur Ausstellung beigetragen haben.
Litar 2024 | 70 Seiten | 20 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–3–2
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«litafrika – Artistic Encounters» 8 Bücher – 8 Begegnungen | Edition Litar 03
Herausgegeben von Christa Baumberger, Rémi Jaccard, Nicole Schmid und Zukiswa Wanner.
Mit Romanauszügen von Ishmael Beah, Virgília Ferrão, Abubakar Adam Ibrahim, Angela Makholwa, Jennifer Nansubuga Makumbi, Yara Nakahanda Monteiro, Fiston Mwanza Mujila und Ondjaki. In deutscher Übersetzung u.a. von Katja Meintel und Elisa Fuchs. Begleittexte zu den Romanen und Fotografien der acht künstlerischen Begegnungen. Einführungen von Christa Baumberger, Rémi Jaccard und Zukiswa Wanner.
Litar 2023 | 82 Seiten | 36 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978-3-9525728-2-5
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«Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» | Edition Litar 02
Herausgegeben von Christa Baumberger und Martin Dreyfus.
Mit einem ausführlichen Gespräch zum Übersetzen in den 1930er Jahren, Kurzbiografien der Übersetzerinnen und einem Foto-Essay zur Sammlung Martin Dreyfus von Ayse Yavas.
Litar 2023 | 64 Seiten | 25 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–1–8
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«Aus der Stille ... Peter Liechti» | Edition Litar 01
Herausgegeben von Christa Baumberger.
Mit Texten von Peter Liechti, Filmstills und Dokumenten aus dem Nachlass. Beiträge von Marco Baschera, Christa Baumberger und Christoph Egger.
Litar 2022 | 64 Seiten | 28 Abbildungen Farbe und s/w | ISBN 978–3–9525728–0–1
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Trouvaille
Litar geht auf literarische Spurensuche.
Plakate und Aufschriften genauso wie Kunst im Stadtraum sind für alle sichtbar – und bleiben doch häufig unbemerkt. Litar zeigt ausgewählte Schriftbilder und Sprachkunst aus dem öffentlichen Raum. Die Trouvaillen werden in loser Folge auf der Webseite von Litar präsentiert. Die Fotoserien werden begleitet von einem kurzen Text.
Fotografien Nuits balnéaires, Abidjan, 2023. Collage Rahel Arnold, im Rahmen der Ausstellung«litafrika – Abidjan & Accra», Strauhof Zürich, 2024.
Poesie der Strasse | Yopougon
Yopougon, «Yop-City» oder in der spielerischen Umkehrung «Poy», ist der bevölkerungsreichste Stadtteil von Abidjan. Die Hauptstadt der Côte d’Ivoire zählt heute rund 6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Yopougon entstand in den 1970er Jahren für eine neue Arbeiter- und Mittelschicht, und viele politische und künstlerische Bewegungen hatten hier ihren Ursprung: etwa die populären Musik- und Tanzstile Zouglou und Coupé Décalé. Seit den 1970er Jahren hat sich die Bevölkerung von Yopougon verdreifacht: Heute leben und arbeiten hier etwa 1.5 Millionen Menschen auf engem Raum. Es ist immer noch ein Ort der Innovation, und seine Vielfalt und Dynamik spiegeln sich im Strassenbild. Minibusse und Taxis bahnen sich ihren Weg durchs Gewühl und überall findet man Essensbuden, Strassenstände und kleine Läden. Alle preisen etwas an und verströmen dabei gerne einen Hauch grosse weite Welt: Ein Lokal nennt sich «Petit Paris» und zeigt auf seinem Schild einen knallblauen Eiffelturm, der aussieht wie ein Space Shuttle. Auf dem Minibus steht Monaco und um die Ecke gibt’s eine Cuba Lounge. Ein Telefondoktor preist seine Dienste an und ein Hellseher verspricht Hilfe in allen Lebenslagen. Allgegenwärtig sind die Zettel mit religiösen Botschaften, sogar auf der Zigarettenbox heisst es: Dieu est ma force (Gott ist meine Kraft). Viele Fassaden sind mit schwarzem Teer verkleidet, um die Innenräume vor der enormen Luftfeuchtigkeit zu schützen. So ergeben sich riesige Flächen, die bespielt werden können, das ganze Viertel ist ein enormes schwarzes Brett für Kleinanzeigen, Annoncen, Telefonnummern oder auch nur das weiss aufgesprayte Verbot, an die Hauswand zu pinkeln.
Der Dichter Henri-Michel Yéré, der in Abidjan aufgewachsen ist, hat Yopougon einen ganzen Gedichtband gewidmet: «Polo kouman. Polo parle» ist 2023 im Verlag Editions d’en bas in Lausanne erschienen. Die Gedichte sind auf Französisch und Nouchi verfasst, der Kreolsprache, die in Abidjan gesprochen wird. Er besingt die wilde Schönheit von Poy, das als Palindrom auf Yopougon verweist:
Poy : zouglou-là, c’est pour étudiants ;
Rue Princesse : c’est pour touriste ;
l’enjaillement-là : c’est pour Babi.
Toi, tu es krangba on dirait
sanctuaire marial le soir sur autoroute ;
tu parles dans la lune que tu es la reine de la nuit.
Esprit de Babi, même : c’est toi.
Tout ton kpatali est sorti dans tes accidents
on dirait cascades dans la tête de la ville.
À cause de toi, sel n’a plus même gout,
vent ne sent plus même chose ;
temps ne va plus dans même coin –
Poy.
Auszug aus dem Gedicht «IV Résolution». Aus: Henri-Michel Yéré, «Polo kouman. Polo parle». Lausanne, Edition d’en bas 2023. Unpublizierte deutsche Übersetzung von Ina Böhme:
Poy: lass den Zouglou den Studenten,
die Rue Princesse den Ansichtskarten,
das Vergnügen der übrigen Stadt;
erhebe dich in den Abend,
wie das Marienheiligtum an der Autobahn,
das «Mond» in die Finsternis buchstabiert,
und verkünde dein dunkles Königreich;
nimm dir vom Geist dieser Stadt deinen Teil
und lass verlauten, wie aus deinen Unfällen
deine Schönheit, wilden Wasserstürzen gleich,
ins Bewusstsein getreten ist,
und ewig anders die Natur des Salzes,
der Geruch des Windes, ja die Irrfahrt der Zeit –
Poy.
Die Ausstellung «litafrika: Abidjan & Accra» ist vom 7. Juni bis 8. September 2024 im Strauhof Zürich zu sehen. Die Collage mit der Strassenszene aus Yopougon (Grafik: Rahel Arnold) wird dort wandfüllend präsentiert und lässt die Besucherinnen und Besucher unmittelbar Teil dieser pulsierenden Stadt werden.
Der Fotograf Nuits Balnéaires hat für die Ausstellung eine Fotoserie gemacht, in der er die Vielfalt von Yopougon anhand von Ladenschildern, Werbeplakaten, Laufzetteln und Aufschriften auf T-Shirts eingefangen hat.
Mehr Info zur Ausstellung: «litafrika – Abidjan & Accra»
Silvia Süess, «Mehr als das, was man kennt», WOZ – Die Wochenzeitung, 18.07.2024.
Archiv
Kontakt
Die Stiftung Litar hat ihren Sitz an der Letzistrasse 23 in Zürich-Oberstrass: in einer alten Malerwerkstatt und umgeben von einem lauschigen Hofgarten mit alten Bäumen und einem plätschernden Brunnen. Zentrumsnah gelegen und doch ruhig und idyllisch, ist es ein idealer Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen in kleinerem Rahmen.
Galerie Litar Zürich © Studio Gataric Fotografie | Veranstaltungsfoto: Nakarin Saisorn
Litar
Letzistrasse 23, CH-8006 Zürich
Telefon +41 44 291 99 00
info@litar.ch
www.litar.ch
So erreichen Sie Litar:
- Tram 10 vom Hauptbahnhof Zürich bis Haltestelle Letzistrasse (10 Min)
- Tram 10 vom Flughafen Zürich bis Haltestelle Letzistrasse (20 Min)
- Tram 9 vom Bellevueplatz bis Haltestelle Letzistrasse (10 Min)
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Team
Fotos Team: Ayse Yavas