Blog

Ein Blick hinter die Kulissen einer Literaturausstellung und darüber hinaus: In unregelmässigen Abständen vertiefen Autor:innen, Studierende und weitere Beteiligte in diesem Blog ausgewählte Inhalte der Galerie Litar. Ein vielstimmiger Raum, wo die verschiedenen Fäden einer Ausstellung zusammenlaufen.

 

Arme Schweiz – Lika Nüssli und Albert Minder erzählen

Fotoporträt einer jenischen Familie

Familienporträt einer jenischen Familie in den 1920er Jahren. Foto: Schweizerisches Bundesarchiv, Bern (Fotograf unbekannt).

 

Verdingkinder und Jenische in der Schweiz

Ein Gespräch mit der Historikerin Sara Galle über die Geschichte der Heimatlosen, der Jenischen und der Verdingkinder in der Schweiz. Das Interview wurde im Rahmen der Ausstellung «Arme Schweiz» per Mail von Rowena Schnorf geführt. (16. April 2025)

 

In «Kindswegnahmen» (Chronos 2016) arbeiten Sie die Geschichte des sogenannten «Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse» der Stiftung Pro Juventute auf. Worum ging es bei diesem Projekt der Pro Juventute und wie lange dauerte es?

Die Stiftung Pro Juventute lancierte 1926 unter dem Namen «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» eine Aktion zur Bekämpfung der fahrenden Lebensweise. Ziel dieser Aktion war es, alle jenischen Familien systematisch aufzulösen und die Kinder in Zusammenarbeit mit den Behörden in Pflegefamilien, Kinder- und Erziehungsheimen zu an die Mehrheitsgesellschaft angepasste Menschen zu erziehen. Die Aktion «Kinder der Landstrasse» wurde erst 1973 aufgelöst, nachdem in der Zeitschrift «Beobachter» erstmals Klagen jenischer Mütter veröffentlicht wurden. Allein auf Bestreben der Pro Juventute waren bis zu diesem Zeitpunkt fast 600 Kinder gegen den Willen ihrer Eltern weggenommen worden. Jenische Eltern waren bereits früher an die Presse gelangt, doch erst infolge des gesellschaftlichen Umbruchs jener Jahre und der erneut aufflammenden Kritik an Erziehungsheimen schenkte man ihnen nicht nur Gehör, sondern auch Glauben.

Im Februar 2025 wurde ein Rechtsgutachten präsentiert, das das Vorgehen gegen die Jenischen als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» einstuft. Wie schätzen Sie die Anerkennung durch den Bundesrat ein?

Die Anerkennung des systematischen Vorgehens gegen die jenische Bevölkerung als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» ist ein Meilenstein für die Jenischen und für die Menschenrechte in der Schweiz. Das Verbrechen kann nicht mehr relativiert werden. Was dieses Verdikt für Folgen hat, ist allerdings noch weitgehend offen. Es gibt kein rechtliches Standardverfahren. Der Bundesrat hat in Aussicht gestellt, zusammen mit den Jenischen eine adäquate Antwort darauf zu finden. Wichtig scheint mir, dass die Jenischen keine Holschuld haben, sondern der Staat nun seine Verantwortung wahrnehmen muss, dass also die Rechte der Jenischen und die Pflichten des Staates festgelegt werden.

Der erste Teil der Ausstellung «Arme Schweiz» ist Albert Minder gewidmet, der aus einer Familie von ehemals Heimatlosen stammt. Welche Verbindung gibt es zwischen Jenischen und Heimatlosen in der Schweiz?

Als heimatlos galten im 19. Jahrhundert Personen mit einem fehlenden oder eingeschränkten bürgerrechtlichen Status. Sie hatten keinen Anspruch auf Unterstützung im Armutsfall, durften keine Ehe schliessen und hatten in der Regel kein Recht auf dauerhafte Niederlassung. Mit dem Heimatlosengesetz von 1850 wurden die Gemeinden gezwungen, ansässige und ihnen zugeteilte Personen einzubürgern und allen Bürgerinnen und Bürgern die gleichen Rechte einzuräumen, darunter waren auch jenische Familien. Im 20. Jahrhundert machten einzelne Gemeinden eben diese «Zwangseinbürgerungen» für ihre finanziellen Probleme verantwortlich und verweigerten den Jenischen die Niederlassung oder Unterstützungsleistungen. Stattdessen nahmen sie ihnen die Kinder weg und wiesen Erwachsene in Zwangsarbeitsanstalten ein. Die Jenischen lebten in ständiger Angst, der Staat könnte in ihr Leben und ihre Familie eingreifen.

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich mit Lika Nüsslis Graphic Novel «Starkes Ding» (Edition Moderne 2022) den Verdingkindern. Welche Überschneidungen und Unterschiede zu den Erfahrungen von Jenischen sehen Sie?

Die Kinder machten oft sehr ähnliche Erfahrungen. Sie konnten nicht mit ihrer Familie aufwachsen, wurden häufig als Arbeitskräfte ausgebeutet und erlebten teilweise schwere Formen von Gewalt: Viele wurden geschlagen, gedemütigt, manche von ihnen auch sexuell missbraucht. Ein Grossteil konnte keine ordentliche Schulbildung absolvieren, geschweige denn einen Beruf erlernen. Sie erlebten zudem später oft weitere Zwangsmassnahmen. Jenische Kinder wurden systematisch von ihren Geschwistern getrennt und der Kontakt zu den Eltern unterbunden. Aufgrund rassistischer Vorurteile gegenüber ihrer Herkunft waren sie besonders gefährdet, pathologisiert und kriminalisiert zu werden, mit einschneidenden Folgen: Sie wurden überwiegend in Sonderklassen unterrichtet und häufig in geschlossenen Anstalten interniert, teilweise am Heiraten gehindert und manche später auch sterilisiert, damit sie keine Kinder haben konnten. Diese Folgen prägen ihr Leben bis heute und haben auch traumatisierende Auswirkungen auf nachkommende Generationen und die Identität als Minderheit.

Weshalb ist die Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in der Schweiz wichtig?

Für viele Betroffene sind wissenschaftliche Untersuchungen ein zentrales Anliegen, aber auch für die Gesellschaft sind sie von grosser Bedeutung. Sie ermöglichen, strukturelle Voraussetzungen des Unrechts zu ermitteln, und sie machen individuelle Schicksale als kollektive Geschichte erkennbar. Sie zeigen zudem die Bedürfnisse von Betroffenen und die aktuellen Bedarfe der Unterstützung auf. Ziel der Aufarbeitung ist es, die Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren, Gespräche und Anteilnahme zu ermöglichen und nicht zuletzt auch zur Rehabilitation der betroffenen Personen beizutragen. Ein wichtiges Anliegen der Betroffenen ist auch, dass das Geschehene Eingang in die Schulbücher findet.

 

Sara Galle

Sara Galle ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Ein langjähriger Schwerpunkt ihrer Forschung bildet die Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen, der Sozialen Arbeit sowie des Kindes- und Erwachsenenschutzes.

Rowena Schnorf

Rowena Schnorf hat in Zürich und New York Germanistik und Kulturanalyse studiert. Sie interessiert sich vor allem für die Frage, wie man die Menschen mehr für Kultur begeistern kann und studiert deshalb noch weiter am Institut für Erziehungswissenschaften.

Hinweis zum Foto: Das Bild befindet sich in den Akten einer Familie, welche die Pro Juventute anlegte und die sich heute im Schweizerischen Bundesarchiv befinden (BAR J 2.187, 1021). Es ist eine private Aufnahme von einer jenischen Familie, die Anfang der 1920er Jahre gemacht wurde. Der Fotograf ist unbekannt.

 

Die Korber-Chronik in einem frühlingshaften Garten

«Die Korber-Chronik» in einem frühlingshaften Garten. Foto: Lisa Steurer.

 

Die Korber-Chronik: Ein Stück vergessene Schweizer Geschichte

Eine Rezension zur Neuedition von Albert Minders «Korber-Chronik. Aus dem Wanderbuch eines Heimatlosen» (Chronos, Zürich 2025), herausgegeben und mit Nachworten von Christa Baumberger und Nina Debrunner.

 

Es ist das Jahr 1859.

In Amerika zeigen sich erste Tendenzen in Richtung des Bürgerkriegs, in England veröffentlicht Charles Darwin das bahnbrechende Werk «Über die Entstehung der Arten» (engl. Originaltitel «On the Origin of Species») und in Ägypten wird der Suezkanal gebaut – und auch in der Schweiz geschieht Historisches: 1850 wird das Heimatlosengesetz schweizweit eingeführt. Das bedeutete, dass all diejenigen Schweizer, die bis anhin noch keinen festen Wohnsitz oder Heimatort gehabt hatten, eingebürgert wurden. Eine treibende Kraft dahinter war Jakob Stämpfli, nicht nur bekannt als Jurist und Politiker, sondern vor allem als Verfechter der Heimatlosen. Jakob «Köbu» Stämpfli war seinerzeit eine der grössten Stimmen, ging ein in die Geschichtsbücher und schaffte es somit, nicht in Vergessenheit zu geraten. Doch diejenigen, die direkt von diesem Gesetz betroffen waren und deren Leben sich dadurch grundlegend veränderte – über sie sprach niemand. Erst im Jahr 1947 änderte sich das mit dem Erscheinen der «Korber-Chronik» endgültig, geschrieben wurde das Buch von Albert Minder – Sohn von ehemals Heimatlosen.

Das Buch beginnt in einem nüchternen Ton: Über den Grossvater und die Urgrossmutter des Ich-Erzählers Albert Minder sei in der Chronik nichts herauszufinden, heisst es. Bloss der Name und das Geburtsdatum waren bekannt, und der Umstand, dass sie keinen festen Wohnsitz und keinen Heimatort gehabt hatten.

«Mein Grossvater war als Korberkind geboren worden, blieb Korber und starb als Korber.» 

Doch zum Glück ist die Geschichte hier nicht zu Ende, denn Albert Minder erzählt von mehr als dem, was in der offiziellen Chronik steht. Er erinnert sich an Jugenderzählungen seines Vaters, wie dieser mit den Grosseltern umhergezogen ist, wie sie jeweils an den Gemeindegrenzen übernachtet hatten für den Fall, dass sie aus der Gemeinde verscheucht würden. So musste man sich nur einmal im Halbschlaf auf die andere Seite rollen und lag bereits im nächsten Bezirk.

Ja, die Korber hatten sich zwar durchaus an das Leben als Heimatlose gewöhnt, trotzdem aber wurde jener Jakob Stämpfli als Held gefeiert – «das war ‹ihr› Stämpfli!» Doch nicht alles lief so reibungslos, wie man meinen könnte:

«Bei unserer Familie zögerte sich die Einbürgerung immer noch volle drei Jahre, bis zum 1. Oktober 1861, hinaus, da sich die Limpacher, denen wir zugeteilt wurden, wie die Wilden wehrten.»

Die Minders legen später auch ihre Tätigkeit als Korber ab, der Vater geht unterschiedlichen Tätigkeiten nach, unter anderem als gelernter Zigarrenmacher. Das Leben der Familie in Bern und Burgdorf brachte auch dunkle Zeiten mit sich. So schreibt Albert Minder, dass «die Korber sozusagen ausnahmslos einen alten vererbten Drang nach gebrannten Wassern haben», der besonders gefährlich wird, wenn man mit Alkohol statt mit Geld bezahlt wird, was damals noch oft der Fall war. Das Thema Alkoholismus kommt im Buch immer wieder auf, meistens aber lässt es sich nur aus den Erinnerungen des kleinen Alberts erschliessen, der seinerzeit noch nicht verstand, was mit den Grosseltern geschah:

«(…); ich trippelte unbemerkt hinter ihr (seiner Mutter) her und sah nun etwas, das ich seitdem nie mehr vergass. Die Grossmutter lag noch im Bett, aber rings um das Bett war alles nass von Speichel!»

Diese Stelle ist besonders eindrücklich zu lesen. Einerseits, weil das Leid, das eine solche Suchtkrankheit mit sich bringt, treffend beschrieben wird, und andererseits, weil hier zu beobachten ist, wie Albert Minders eigene Erinnerungen langsam einsetzen – und das mit einem besonders einschneidenden Erlebnis. Diese Erlebnisse führten auch dazu, dass sich Albert Minder zeitlebens sehr für die Abstinenzbewegung engagierte. Das weitere Leben der Familie wird in Bruchstücken erzählt – die Zeit der Eltern in der Fabrik, Besuche eines Stadtmissionars, wie der Alltag in den unterschiedlichen Jahreszeiten abläuft. Viele Jahre vergehen und plötzlich geht Albert Minder, der Ich-Erzähler, in die Schule, möchte Pfarrer werden und zieht schliesslich aus dem Elternhaus aus. Pfarrer wird er allerdings vorerst nicht, sondern zunächst einmal Seminarist und Handlanger – an dieser Stelle bricht Albert Minders Erzählung abrupt ab.

Die Korber-Chronik liefert nicht unbedingt eine chronologische Erzählung des Lebens der Familie Minder; auf den eigentlichen Inhalt verweist vielmehr der Untertitel: Aus dem Wanderbuch eines Heimatlosen. Zwar sind die Minders auf dem Papier nicht mehr heimatlos, und doch ziehen sie viel um. Sie sind auf Wanderschaft und stets auf der Suche nach Arbeit und einem Einkommen, um die Familie durchzubringen. Zudem weist das Wörtchen aus im Untertitel auf eine Ausschnitthaftigkeit hin, auf etwas Fragmentarisches; der Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht und im Fokus stehen einzelne Erinnerungen. Zuerst diejenigen des Vaters und dann die von Albert Minder selbst. In den einzelnen Teilen des Werkes findet man sich zurecht, die erzählte Welt zeigt sich dank Minders Hang zum Detail vor dem inneren Auge. Jedoch sind die Sprünge zwischen den Erinnerungen schwer zu fassen, auch verschwimmen Zeit und Örtlichkeiten, der rote Faden ist nicht immer gleich gut nachvollziehbar. Genauso bruchstückhaft und unvollständig wie die Einträge der heimatlosen Familie in der tatsächlichen Chronik waren, sind es auch die Erinnerungen in diesem Buch – und doch hat man am Ende der Lektüre ein viel grösseres Verständnis jener Zeit und der betroffenen Personen. Genau solche persönlichen Geschichten sind es, die uns die Vergangenheit der Menschen näherbringen und verstehen lassen.

 

Lisa Steurer

Lisa Steurer hat ein Volontariat in einem Verlag absolviert und beim Entstehen von Literatur mitgeholfen – momentan ist sie im Strauhof tätig und hilft mit, solche Literatur in Räumen zu vermitteln. Nebenbei studiert sie Germanistik und Sozialwissenschaften im Master an der UZH und arbeitet an Buchprojekten mit.

 

Ausstellungsansicht Arme Schweiz: Lika Nüssli und Albert Minder erzählen, Galerie Litar. Foto: Nakarin Saisorn.

Ausstellungsansicht «Arme Schweiz – Lika Nüssli und Albert Minder erzählen», Galerie Litar. Foto: Nakarin Saisorn.
 

Was sind Graphic Novels? Ein Erfahrungsbericht

«45 Minuten mit Julia Marti», Co-Verlegerin Edition Moderne

Die Stühle sind dicht aneinandergereiht, die Temperatur hier drin fast etwas zu warm, bedingt durch die steile Velofahrt bergauf zur Galerie Litar. Die Besucher:innen der Veranstaltung «45 Minuten mit Julia Marti» sitzen im vorderen Teil der Ausstellung, umgeben von Auszügen aus Albert Minders Werk und Leben. Heute geht es aber nicht um Minder, sondern um «Starkes Ding» (2022): die Graphic Novel von Lika Nüssli. Ihre Verlegerin bei Edition Moderne, Julia Marti, schaut gespannt ins Publikum, auf dem Bistro-Tisch der beige-grüne «Schunken».

Diese Szene könnte mensch auch mit dem Stift skizzieren: gereihte Stühle im Close-up, eine feuchte Stirn über dem Ausstellungstext, ein bigger-than-life Buch auf leicht rostigem Bistro-Tisch. Wie liesse sich diese Situation pointierter darstellen? Welche Form vermittelt was besser? Ein Text oder ein Comic?

Die Vermittlung von Geschichten, von Eindrücken – auch tragischen und schweren: Darum geht es bei «Starkes Ding». Die Graphic Novel, die den Schweizer Literaturpreis 2023 gewonnen hat, erzählt mit Bildern, Tagebucheinträgen, Mundartszenen und ganz viel schwarzer Tusche eindrücklich die Geschichte von Lika Nüsslis Vater als Verdingbub. Das Einzigartige: Unmittelbarkeit wird hergestellt. Auf den ersten Blick werden schwere Konzepte erkennbar gemacht. So wird zum Beispiel die erlebte häusliche Gewalt so abgebildet, dass der Protagonist nach der Gewalterfahrung nur noch ein versohltes Hinterteil ist. Das erschüttert nochmal anders. Gefühlseindrücke werden durch die Zeichnungen verstärkt und unverzüglich verständlich vermittelt.

Doch wo liegt der Unterschied zu Comics? Gibt es diesen? Ja und nein: Eigentlich werde der Begriff synonym verwendet, bei Graphic Novels finde sich aber eine «starke Autor:innenschaft» vor, so Julia Marti. Ein Drang danach, eine Geschichte zu erzählen. Weiter sei die Serialität ein wichtiger Unterschied: Während bei Comics die Geschichte weitergeht, sind Graphic Novels meist in sich geschlossen. Klar, es gebe auch dort Ausnahmen, meistens haben Graphic-Novel-Autor:innen aber schon ein Buch als Ziel. Ein Endprodukt, ein Ding, welches publiziert, gelesen und verstanden werden möchte.

Julia Marti erwähnt bei der Definitionsfrage auch Scott McCloud: In «Understanding Comics: The Invisible Art» (1993) nähert sich der Comictheoretiker einer Definition an: Ein Comic bestehe aus «Juxtaposed pictorial and other images in deliberate sequence, intended to convey information and/or to produce an aesthetic response in the viewer» (S. 6).  Viel zu lange, das gibt McCloud auch selbst zu. Darum dann doch kürzer und von Will Eisner inspiriert: Comics und Graphic Novels sind sequentielle Kunst (ebd.). Nacheinanderfolgende Bilder, die eine Geschichte erzählen.

Dies wird mir beim Rundgang durch die Ausstellung genau verdeutlicht: Wenn ich schnell von Bild zu Sprechblase zu Bild laufe, kann ich einen Comic erkennen. Panels, die aufeinander folgen, Bedeutungen, die sich erst im Dazwischen entfalten. Durch den Kubus in der Mitte des Raumes bleiben andere Seiten verdeckt. Ich bin neugierig, laufe weiter, will mehr entdecken. Vielleicht ist genau das die Stärke der Graphic Novel: das Unausgesprochene sichtbar machen, ohne es festzunageln. Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern erfahrbar zu machen. Und wie Julia Marti sagt: Es geht nicht darum, Disziplinen zu trennen, sondern darum, an ihren Rändern Neues zu entdecken. Vielleicht beginnen genau dort, an den Rändern, die Geschichten, die uns am meisten bewegen.

 

Fabian Weingartner

Fabian Weingartner hat Englische Literatur- und Sprachwissenschaften, Geschichte und Gender Studies studiert und arbeitet jetzt in der Politik. Mit seinem Literaturprojekt «silent reading rave» möchte er Menschen dazu bewegen, wieder mehr zu lesen. Gelebt, gelesen und gearbeitet wird meist in Zürich.

 

Bilder aus: Starkes Ding und Une Enfance de paille

Bild links aus «Starkes Ding» © 2022 Edition Moderne / Lika Nüssli; Bild rechts aus «Une Enfance de paille» © 2023 Atrabile pour l’édition française.
 

Die Übersetzung als Vermittlung: der Fall «Starkes Ding» von Lika Nüssli

Workshop zur literarischen Übersetzung mit Camille Logoz

Die Diskussion über Übersetzung ist eine alte Debatte: Einerseits gibt es diejenigen, die eine treue und wortwörtliche Wiedergabe des Textes befürworten; andererseits gibt es die, die einen freieren und kreativeren Ansatz bevorzugen, der auf eine literarische und nicht wortwörtliche Übersetzung des Textsinns abzielt. Die Übersetzung wird somit zu einer Suche nach einer Begegnung auf Augenhöhe, die als ein kulturelles Paradigma schliesslich auch einen Dialog mit dem Fremden eröffnet.

Gerade die literarische Übersetzung steht im Mittelpunkt des Workshops mit Camille Logoz, der Übersetzerin der französischen Version der Graphic Novel «Starkes Ding» von Lika Nüssli (Edition Moderne, 2022), veröffentlicht unter dem Titel «Une Enfance de paille» (Atrabile, 2023). Das Werk erzählt die Geschichte von Ernst, dem Vater der Autorin, der als Verdingkind bei einer fremden Bauernfamilie im Toggenburg schwer arbeiten musste. Während die aktuelle Ausstellung in der Galerie Litar das Thema Armut in der Schweiz anhand von Lika Nüsslis Werk und der kürzlich neu edierten «Korber-Chronik» von Albert Minder (Chronos, 2025) beleuchtet, rückt der Workshop mit Logoz die sprachlichen und regionalen Reichtümer der Übersetzung dieser Graphic Novel in den Fokus.

Doch das bringt auch einige Schwierigkeiten mit sich. Die ersten Herausforderungen treten bereits auf, noch bevor man in die Seiten des Buches eintaucht: Logoz bleibt gleich beim Titel des Werkes stecken. «Starkes Ding»: ein Ding, unpersönlich, entmenschlichend, schwer zu beschreiben. Aber vor allem auf die Anspielung auf das Wort «Verdingkind» kommt die Übersetzerin zu sprechen, die im Deutschen so gut funktioniert, im Französischen aber verloren geht. Es sei schwierig, eine wortwörtliche Übersetzung zu finden. Sie entscheidet sich für eine Entfernung vom Original. Sie wählt eine Lösung, die keine blosse semantische Äquivalenz erzeugen will, sondern eine Neuinterpretation, die die evokativen und vielschichtigen Dimensionen dieser schwierigen und mit Brüchen versehenen Lebensrealität auf dem Land bewahrt: «Une Enfance de paille», was sich im Deutschen als «Eine Kindheit aus Stroh» übersetzen liesse.

Dann schlägt man das Buch auf und taucht in die Seiten ein, in die Illustrationen von Lika Nüssli und die Texte, die in der anderen Sprache eine neue Form finden müssen. Das Genre des Werkes, die Graphic Novel, stellt zwei zentrale Herausforderungen: das Verhältnis zur Mündlichkeit – in dem die Onomatopöien eine entscheidende Rolle spielen – und die Interaktion mit den Illustrationen. Eine der unerwarteten Schwierigkeiten betrifft die Übersetzung der Eigennamen der Tiere, die in Ernsts Leben eine wichtige Rolle spielen und deren Namen ein Gefühl von Vertrautheit vermitteln sollen. Die Namen sollen sich also auch in der französischen Version möglichst vertraut anhören. So wird «Bethli» zu «Coquette», «Gurth» wird zu «Dolly», «Wissbuch» zu «Marguerite». Und dann ist da noch der Dialekt, zu dem in der französischen Schweiz eine ganz andere Beziehung besteht als in der deutschen Schweiz. Die Übersetzerin entscheidet sich nicht für einen spezifischen Dialekt, sondern greift auf Begriffe und Wendungen aus verschiedenen Regionen der französischen Schweiz zurück, um den Idiolekt von Ernst nachzubilden.

Über die Bilder wurde wenig gesagt: Logoz gesteht mir, dass sie als Übersetzerin oft alles sagen möchte, vielleicht mehr als nötig, um den Lesern und Leserinnen ein möglichst vollständiges Verständnis zu garantieren. Im Fall einer Graphic Novel schliesst das Bild als zusätzlicher Bedeutungsträger aber oftmals genau die Lücken, die beim Übersetzen auf der Textebene entstehen können.

Der Workshop hat gezeigt, dass die literarische Übersetzung weit mehr ist als eine technische Übung: Sie ist ein Akt der kulturellen Vermittlung, ein Prozess, bei dem jedes Wort ein Universum von Bedeutungen in sich trägt, das mit Sensibilität und Kreativität rekonstruiert werden muss.

 

Lodovica Casari

Lodovica Casari schliesst derzeit ihr Studium der Italianistik und Sozialanthropologie an den Universitäten Zürich und La Sapienza in Rom ab. Ihr besonderes Interesse gilt der Literatur und Übersetzung im Kontext von Migration, Mehrsprachigkeit und transkulturellen Dynamiken sowie Fragen zu Gender und Intersektionalität in Gesellschaft und Literatur.

 

Ausstellungsansicht "Arme Schweiz", Galerie Litar. Foto: Nakarin Saisorn.

Ausstellungsansicht «Arme Schweiz – Lika Nüssli und Albert Minder erzählen», Galerie Litar. Foto: Nakarin Saisorn.
 

Repräsentation von Armut im Raum

Ein Gespräch mit Christa Baumberger, Kuratorin der Ausstellung «Arme Schweiz»,
Interview von Madeline Kroeker, 22.02.2025

In der Galerie Litar ist aktuell eine Ausstellung zur Armut in der Schweiz, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, zu sehen. Die Ausstellung ist in zwei Räumen aufgeteilt, einen zu Lika Nüsslis Graphic Novel «Starkes Ding» (Edition Moderne, 2022) und einen zu Albert Minders «Korber-Chronik» (Chronos, 2025).
In einem Interview spricht die Kuratorin Christa Baumberger über die Entstehung der Ausstellung, die literarische Repräsentation von Armut und die Wichtigkeit, das Thema Armut auch in der Gegenwart zu diskutieren.

 

Mit welchem Begriff der Armut arbeitet die Ausstellung?

Das ist keine einfache Frage, denn am Anfang stand nicht fest, dass es eine Ausstellung über Armut wird. In Minders «Korber-Chronik» ist der Begriff der Heimatlosigkeit sehr zentral, doch als Nina Debrunner und ich mit der Neuedition der Chronik begannen, stellten wir bald fest, dass es eine Geschichte der Armut in der Schweiz im 19. Jahrhundert ist. Und als ich für die Ausstellung Albert Minder mit Lika Nüssli kombinierte, die durch ihren Vater in die Geschichte der Verdingkinder in der Schweiz eingetaucht ist, wurde «Armut» zum roten Faden. Aber weil die beiden in so unterschiedliche Epochen und Gewaltgeschichten hineinführen, finde ich es schwierig zu sagen: Das ist der Begriff von Armut, den wir hier ansprechen.

Für die Ausstellung hat Lika Nüssli Sprechblasen auf den Wänden gemalt, welche als «künstlerische Intervention» bezeichnet werden. Was ist damit gemeint?

Der Begriff der Intervention suggeriert einen Eingriff, denn es sind nicht nur schöne Bilder an der Wand. Die gemalten Sprechblasen finde ich sehr spannend, weil sie immer nur Schnipsel von Debatten und Diskursen wiedergeben. Nehmen wir etwa den Moment der Verdingung, in dem über den Preis des Kindes verhandelt wird: Es genügen drei kleine Sprechblasen und man ist mittendrin, auch in der Grausamkeit dieser Situation. Wenn ich Literatur ausstelle, geht es immer um die Frage: Wie bringe ich Sprache in den Raum? Lika Nüssli gelingt es mit diesen Sprechblasen unglaublich gut. Hat sie die Galerie Litar bemalt, ausgemalt? Nein, es ist für mich ein Vorantreiben dieses ganzen Diskurses um Verdingung und die Frage, wie spätere Generationen damit umgehen. Ich finde «Intervention» einen schönen Ausdruck dafür.

Es fällt auf, dass Lika Nüssli die Realitäten ihrer Familiengeschichte nicht beschönigt, aber trotzdem auf kunstvolle Weise darstellt. Wie kombiniert die Ausstellung diese beiden Aspekte? 

Mein Ziel war, dem künstlerischen Anspruch, den Lika Nüssli in ihrer Graphic Novel selbst hat, möglichst gerecht zu werden. Wir haben diesen Raum im engen Dialog miteinander entwickelt. So hat sie etwa die Originalzeichnungen aus der Graphic Novel selbst gewählt. Dabei hat sie bewusst Kontraste gesetzt, zwischen grausamen und schönen Szenen. Auch die Graphic Novel als Ganzes ist so, sie ist nicht nur düster, sondern enthält auch heitere Szenen. Das ist eine ganz wichtige Qualität dieses Textes, dass alles drin ist, auch die Resilienz – ein weiterer zentraler Begriff für mich, der auch bei Minder stark durchscheint. Die Ausstellung soll nicht nur das Künstlerische, sondern auch die Vielschichtigkeit des Themas zum Ausdruck bringen.

Mit Lika Nüssli waren Sie in engem Kontakt, aber bei Albert Minder ist diese Option natürlich nicht vorhanden. Wie sind Sie vorgegangen, Informationen zu Minder zu finden?

Bei Minder war es ein langer Rechercheprozess, rund drei Jahre. Von ihm gibt es keinen Nachlass, er hat jahrzehntelang in Burgdorf gelebt und nach seinem Tod musste sein Haus sehr rasch geräumt werden. Über Umwege kamen einige Kisten in die Sammlung vom Schloss Burgdorf, die ich sichten konnte. Darüber hinaus konnte ich auch noch mit Zeitzeugen sprechen, die unterdessen alle betagt sind und mir von ihren Erinnerungen an Minder erzählten.

Und wie haben Sie entschieden, welche Szenen aus der «Korber-Chronik» in die Ausstellung kommen?

Es ist eine Familiengeschichte: Minder beginnt mit der Urgrossmutter, führt weiter zu den Grosseltern und Eltern und endet mit seiner Jugendzeit. Ich wollte diese Genealogie anschaulich machen. Minder geht auch auf verschiedene Aspekte der Armut ein: Fabrikarbeit, verarmte Bauern oder Frauenarmut, die Ausbeutung von Müttern und Kindern. Und trotzdem hat die Chronik einen positiven Schluss, und das finde ich schon erstaunlich. Es ist eine ähnliche Grundhaltung wie bei Lika Nüsslis Vater. Bei beiden dringt Stolz durch: Ich habe es geschafft, ich habe mein Leben gemeistert. Ich finde das berührend und wollte diese Haltung auch zeigen.

Das habe ich auch bei Minder gemerkt. Er ist nicht abgehoben; es geht darum, allen anderen eine Stimme zu geben.

Ich glaube, das triffts wirklich. Es war sein Lebensprojekt, seine Familiengeschichte zu sichern und diesen «unbedeutenden» Leuten, die zeitlebens nie gehört wurden, eine Stimme zu geben. Und zwar eine Stimme, die auch zu ihnen passt. Es ist wirklich ein polyphones Buch, alle haben ihren eigenen Akzent und ihre eigene Sprache, aber Minder macht sich auch über niemanden lustig. Jede Person bewahrt ihre Würde und erhält dadurch etwas Unverwechselbares. Ich finde, da ist ihm etwas Wichtiges und auch Schönes gelungen.

Was hoffen Sie, dass das Publikum von der Ausstellung mitnimmt?

Bestenfalls kann die Ausstellung eine Anregung sein, sich weiter mit diesen Themenfeldern auseinanderzusetzen. Dann wäre der Zweck der Ausstellung schon mehr als erfüllt. Wir wollen aber auch den Sprung in die Aktualität schaffen, deshalb hat Nicole Schmid für die Edition Litar mit Sandra Brühlmann, einer armutsbetroffenen Person, über die heutige Situation von Armut gesprochen. Die Ausstellung hat zwar einen historischen Fokus, aber sie führt auch ins Hier und Heute, in die reiche Schweiz, wo Armut verbreitet aber wenig sichtbar ist. Diese Sichtbarkeit zu vergrössern, das Sprechen und die Reflexion darüber anzutreiben, auch mit unserem Rahmenprogramm, ist uns sehr wichtig.

 

Madeline Kroeker

Madeline Kroeker studiert Englisch und Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Das Interesse für Bücher hat Madeline Kroeker zur Auseinandersetzung mit Fragen geführt, wie Literatur mit Machtverhältnissen verbunden ist und wie sie soziale Normen legitimieren oder widersprechen kann. Der Fokus liegt dabei auf Kolonialismus und den gegenwärtigen Konsequenzen, aber auch auf Themen wie Gender, Queerness und kapitalistische Machtstrukturen.

 

Albert Minder mit Velosolex vor seinem Dichterhäuschen, Burgdorf 1951.

Albert Minder mit Velosolex vor seinem «Dichterhäuschen», Burgdorf 1951. Museum Schloss Burgdorf, Sammlung Rittersaalverein. Foto: Andreas Marbot.
 

Ausgesöhnt

von Svenja Herrmann

 

Steht jene Traumgestalt am Dichterhäuschen
das Stück Land so ein Ankommen
kein Herumgeschubse oder Fortjagen mehr
verwunderte Blicke fallen
auf die Drachengesichter aus Stein
auf die Worte an der Hauswand
ein Licht 
trotz allem
die ganze Reise lang
eingefangen in dem dichten Geflecht der Körbe
mit Generationenhänden
gebändigt die Ruten und Zweige
vielleicht lag einmal eine Hand auf der Schulter
im richtigen Moment
schwer aber aufrichtend
auch im Graben unter Gelächter Vorübergehender
jenes Licht
jene Traumgestalt

 

Das Gedicht «Ausgesöhnt» steht in einem Dialog mit dem untenstehenden Gedicht «Das Dichterhäuschen» von Albert Minder und mit den bewegenden Episoden aus seiner «Korber-Chronik».

 

Das Dichterhäuschen

von Albert Minder

 

Sein Häuschen steht am Schönenbühl
Wie ein ganz kleines Sinngedicht
Denn ein grossart’ges Herrenpfühl
Und eine Villa ist es nicht.

Es ist ein kleines Bretterhaus
Umrahmt von bunten Kieselstein,
Und der da gehet ein und aus,
Wird auch kein reicher Feger sein.

Recht typisch steht am Häuschen dort
«Entschwebend» jene Traumgestalt
Der armen Maler ein Wort
Vom selben Dichter hingemalt.

Der Spruch der «warnt», im Häuschen hat's
Hier weder Gold noch Edelstein;
«Nur geistig Gut – «ein wahrer Schatz» –
Wird einzig hier zu finden sein.

Denn heimatlose Korber sind
Und waren wirklich nie verwöhnt.
Doch trotz dem Regen und dem Wind
Ist der nun endliche ausgesöhnt!

 

Ein paar Zeilen zum Dichterhäuschen:

«Albert Minder musste alt werden, bis er im eigenen Haus wohnt: In seinen Berufsjahren kommt er bei seinem Bruder unter, am Alten Markt 6 in Burgdorf. Erst nach der Pensionierung 1948 pachtet Albert Minder von der Burgergemeinde für hundert Franken im Jahr ein Stück Land. Am Stadtrand von Burgdorf, am Schönebüeli, lässt er sich eine Holzbaracke bauen: sein «Dichterhäuschen». Er verziert Aussen- und Innenwände mit eigenen Gedichten, rund ums Häuschen legt er einen bunten Wall mit Steinen aus der Emme an. Auch die Steine beschriftet er oder bemalt sie mit Drachenköpfen. Bis ins hohe Alter ist das Dichterhäuschen Albert Minders Daheim. Dort plaudert er mit seinen Freunden über Gott und die Welt.»

Quelle: Schloss Burgdorf, Ausstellung, Themenräume

«Minders Dichterhäuschen wird Anfang der 1960er-Jahre Treffpunkt nonkonformistischer Kreise», wie Christa Baumberger in der von ihr und Nina Debrunner neu herausgegebenen Chronik schreibt und eine schöne Erinnerung von Martin Schwander zitiert: «(...) Das Häuschen glich eher einer Baracke als einem Haus. (...) Beim Eintreten stand man sofort im Wohnraum, der ganz voll war mit Büchern. Hauptsächlich junge Menschen kamen zu ihm (Albert Minder), denn die Gespräche waren sehr interessant, man diskutierte über Gott und die Welt, und erzählte auch aus seinem eigenen Leben. (...) Das Häuschen wurde abgerissen und kaum etwas mehr erinnert an den eigenwilligen Burgdorfer.»
Umso wertvoller ist es, dass die Korber-Chronik im Chronos Verlag neu erschienen ist! 

Quelle: Albert Minder, Die Korber-Chronik. Hg. v. Christa Baumberger und Nina Debrunner, Zürich, Chronos Verlag 2025, S. 113 und 197.

 

Svenja Herrmann

Svenja Herrmann ist Lyrikerin und Poesievermittlerin. Mit schreibstrom.ch engagiert sie sich für Kinder und Jugendliche. Ihre Gedichtbände «Ausschwärmen» und «Die Ankunft der Bäume» sind im Wolfbach Verlag («Die Reihe») erschienen. Zwei Anthologien zu den Menschenrechten, die sie zusammen mit der Schriftstellerin Ulrike Ulrich herausgegeben hat, versammeln namhafte Schweizer Autor:innen, die literarisch auf die Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte reagieren. Die Bücher sind im Salis Verlag erschienen.
Svenja Herrmann lebt und arbeitet in Zürich, wo sie sich für den Menschen und die Poesie einsetzt – schreibend, herausgebend und vermittelnd.

svenjaherrmann.ch
schreibstrom.ch